
Es gibt Gespräche im Leben einer Mutter, die scheinen niemals enden zu wollen. Zwar ändert sich der Gesprächspartner, aber das Kommunikations-Phänomen kehrt zurück wie der Murmeltiertag. Extrem zuverlässig.
Haustiere sind keine Kinder und auch nicht wie Kinder. Weil Kinder Menschen sind
Unfassbar viele kinderlose Menschen mit Haustier machen da einen Fehler. Kaum entschuldige ich mich für irgendein Mama-Symptom wie Verspätung, Marmelade auf der Jeans, Augenränder bis zum Kinn oder klebriges Spielzeug in meiner Handtasche, sagt mein Gegenüber reflexartig: „Ach, ich kenne das. Ich habe einen Hund.“ Wahlweise auch zwei Geckos, fünf Katzen, drei Meerschweine oder ein Pferd. Der Vergleich eines Haustieres mit der Elternschaft scheint für viele Kinderlose so nahe zu liegen, dass er aus meinen Gesprächspartnern geradezu herausprescht. Gott sei Dank sind natürlich nicht ALLE so.
Leute, mal im Ernst. Ihr vergleicht die Sorge um einen kleinen Menschen mit der Sorge um einen Hund? Oder Euer Meerschweinchen? Würdet ihr selbst denn mit einem Haustier verglichen werden wollen? Ich finde das, mit Verlaub, bizarr.
Spätestens, wenn jemand mich dabei beobachten würde, wie ich meiner Tochter Frolic aus dem Napf serviere, würde er zu Recht das Jugendamt alarmieren. Wenn der Dackel von Tante Susi bei Tisch gefüttert wird und einen eigenen Teller hat, passiert nix. Auch ein Thema, aber nicht heute.
Haustiere sind wundervoll und können echte Familienbegleiter sein
Ich möchte diesen Tierhaltern nicht absprechen, ihre tierischen Familienmitglieder zu lieben wie Kinder. Davon verstehe ich zu wenig von Haustieren. Ich kann nachvollziehen, dass man sich wahnsinnig sorgt und dem Tier ein schönes Leben machen möchte. Aber der Vergleich ist so falsch, dass er mich schmerzt. Wenn man zum Beispiel den kleinen Hund ein paar Stunden allein lässt, büßt man nur die neue Couch ein, hat ein schlechtes Gewissen und macht sich nicht (zu Recht!) strafbar.
Die Verantwortung, die man übernimmt, wenn man ein Kind bekommt, geht so viel tiefer und ist so viel größer. Nehmen wir die Entwicklung eines Kindes als Beispiel – eine der größten Aufgaben von Eltern, hier alles im Lot zu halten. Die Entwicklung eines Kindes dauert ungefähr 20 Jahre (so gibt es zumindest das Strafrecht vor). Bis 20 werden straffällige Menschen anders beurteilt, weil sie eben noch keine „fertigen“ Erwachsenen sind. Also tragen Eltern 20 Jahre lang die Verantwortung dafür, dass ihr Kind ein zufriedener, psychisch gesunder, erwachsener Mensch wird. WOW.
Kinder sind nicht durch ein Haustier zu ersetzen
Ich respektiere die Entscheidung von Menschen, ohne Kinder zu leben. Jeder nach seiner Fasson. Ich kenne viele Menschen, die diese Entscheidung nicht selbst getroffen haben und deshalb traurig sind. Das verstehe ich gut, es ging mir ja auch jahrelang so. Mir ist bewusst, dass Tiere sehr anstrengend sein können und dass es keine Windeln für Welpen gibt. Tiere sind wichtig, sie müssen respektvoll behandelt werden und können ein sehr wichtiger Teil von Familien sein. Alles gut. Aber mein Kind ist kein Haustier, also vergleicht es bitte nicht damit.
Lasst mich in Ruhe mit diesem Vergleich oder geht das nächste Mal, wenn ihr krank seid, zu einer Tierklinik, um Euch behandeln zu lassen. Vorsicht! Die Kuh im Nachbarbett könnte schnarchen und sie wird nicht Euren Blutdruck messen.
Ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen und muss mich dazu äußern. Nein, um ehrlich zu sein verstehst du gar nichts davon, was es bedeutet, sich um sein Haustier zu sorgen. Das merkt man an jeder einzelnen abfälligen Zeile deines Blogposts. Wir sorgen uns nicht, um ein kaputtes Sofa oder einen zerrissenen Müllsack, uns zerreißt es das Herz, wenn wir zur Arbeit fahren und wissen, dass unser geliebtes Tier nun ganz alleine seinen Tag bestreiten muss, manchmal machen wir uns auch Gedanken darüber, was eigentlich alles passieren könnte. Wir zerbrechen und den Kopf darüber, das unser geliebtes Tier evtl. ärztlich versorgt werden müsste, es aber keiner merkt, weil kein Mensch der Arbeit fern bleiben kann, wegen seines Haustiers. Ich meine damit nicht, dass es Haustierbesitzern zustehen sollte arbeitslos zu sein, sondern ich meine, dass wir unser Verantwortungsgefühl nicht an der zugezogenen Haustüre abgeben. Wir haben uns freiweillig dazu entschieden, Ja. Wir müssen arbeiten gehen, wir MÜSSEN unser Tier alleine lassen, wir tun das nicht, weil es in Ordnung ist das zu tun, sondern weil es sein muss. Ich für meinen Teil liebe mein Tier von ganzem Herzen als vollwertiges Familienmitglied. Ich habe übrigens einen Sohn, mein Sohn ist kein Hund und mein Hund ist kein Mensch, sie haben unterschiedliche Bedürfnisse, aber ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass dieses tiefe Verantwortungsgefühl für ein Lebewesen, exakt das gleiche ist! Und selbstverständlich bin ich schon oft in meinem Leben zu spät gekommen, weil ich die Bedürfnisse meines Hundes zuerst noch befriedigen musste! Gestehe bitte auch Menschen, die andere leben als du zu, sich aus tiefstem Herzen verwantwortlich für ein Lebewesen zu fühlen.
Hallo Selina, danke für Deinen Kommentar. Ich gestehe doch jedem zu, sein Haustier zu lieben wie ein Familienmitglied- das schreibe ich explizit. Ich sage nur die Sorge um ein Tier ist anders und darum ist der Vergleich einfach nicht OK